BG|BRG Villach St.Martin | Christoph Wortberg zu Gast in der Schulbibliothek
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Christoph Wortberg zu Gast in der Schulbibliothek

Christoph Wortberg zu Gast in der Schulbibliothek

Am 18. Oktober 2018 besuchte der deutsche Autor Christoph Wortberg unsere Schule. Christoph Wortberg – sein Name ist kein Pseudonym – ist ein Wortgewaltiger und Vielgestaltiger: Er ist Schauspieler, Drehbuchautor und Schriftsteller.

Er wurde in Köln geboren, nach dem Abitur studierte er zunĂ€chst Germanistik, Philosophie und Geschichte. Nach einer Ausbildung zum Schauspieler und einem Gaststudium an der Hochschule fĂŒr Fernsehen und Film in MĂŒnchen arbeitete er als Regieassistent und ĂŒbernahm diverse Rollen bei Theater- und TV-Produktionen; einem breiteren Publikum ist er durch seine Rolle in der ARD-Serie „Lindenstraße“ bekannt. Er ist zudem Autor von Hörfunkfeatures fĂŒr den WDR und verfasst DrehbĂŒcher fĂŒr Fernsehproduktionen wie z.B. „Der letzte Bulle“ (drei Folgen), „SOKO Köln“ (35 Folgen) oder „Tatort Köln“.

FĂŒr den Kriminalroman „Die Farbe der Angst“ erhielt Wortberg 2007 den Hans-Jörg Martin-Preis der „Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur“.

Sein Jugendroman „Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß“, aus dem er vor rund 190 SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern der vierten und fĂŒnften Klassen las, erschien 2015 und wurde fĂŒr den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert – ein Roman, „mit einer sehr intensiven AtmosphĂ€re, einer poetischen Kraft“, heißt es im Klappentext des Buches.

Es ist die Geschichte des 16-jĂ€hrigen Lenny, der seinen Ă€lteren Bruder Jakob durch Suizid verliert und nun beginnt, Fragen zu stellen: Wer war sein Bruder? Wer ist er selbst? In einem Interview danach gefragt, was das Besondere an diesem Roman sei, antwortet Christoph Wortberg mit den Worten seiner Tochter: „Weil er ein wichtiges Thema ernst nimmt, aber nicht verkrampft behandelt; weil er seine Leser ernst nimmt und Raum fĂŒr eigene Gedanken lĂ€sst; weil er Fragen stellt und keine Antworten liefert.“ Er selbst meint dazu: „Dass es auf die Frage nach dem Warum eines Selbstmordes keine Antwort gibt, mag auf den ersten Blick befremden, aber eine solche Haltung spricht dem Menschen, der gegangen ist, eine große Freiheit und WĂŒrde zu. Denen, die geblieben sind, lehrt es Demut vor der Tatsache, dass eben nicht alles erklĂ€rbar ist 
].“ – Ein ernstes, existentielles Thema, das durchaus auch junge Menschen angeht und einigen vielleicht sogar nicht gĂ€nzlich fremd ist.

Christoph Wortberg versteht es ungemein gut, Kontakt zu den SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern herzustellen, er spricht sie immer wieder direkt – sogar mit Vornamen! – an und erzĂ€hlt lebendig und spannungsreich. Aufhorchen lĂ€sst er mit seinen AusfĂŒhrungen zu seiner Rolle eines DrogenabhĂ€ngigen in der Fernsehserie „Lindenstraße“, die er ĂŒber Jahre verkörperte und die ihn zu Recherchezwecken sogar in Notschlafstellen von DrogenabhĂ€ngigen fĂŒhrte. Nach dem Fernsehen, so merkt er an, begann fĂŒr ihn die Suche nach dem „Nicht-Vertrauten“ und mit dem Schreiben eine völlig neue „Entdeckungsreise“ 
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