BG|BRG Villach St.Martin | Rachel van Kooij zu Gast in der Schulbibliothek
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Rachel van Kooij zu Gast in der Schulbibliothek

Rachel van Kooij zu Gast in der Schulbibliothek

„Ich schreibe, was ich selber gerne lese.“

Am 15. Oktober 2018 besuchte die renommierte Kinder- und Jugendbuchautorin Rachel van Kooij unsere Schule. Die Schriftstellerin wurde in den Niederlanden geboren und ĂŒbersiedelte im Alter von zehn Jahren nach Österreich. Nach der Matura studierte sie PĂ€dagogik und Sonder- und HeilpĂ€dagogik an der UniversitĂ€t Wien. Sie lebt und arbeitet in Klosterneuburg als Behindertenbetreuerin und Autorin.

Im Rahmen des Gedenkjahres 2018 – wir blickten 2018 u.a. zurĂŒck auf das Jahr 1938: das Jahr des „Anschlusses“ Österreichs an Hitler-Deutschland sowie des Novemberpogroms – las Rachel van Kooij in zwei Unterrichtseinheiten aus ihrem Buch „Eine Handvoll Karten“, erschienen 2010. Das Buch schildert das Schicksal des jĂŒdischen MĂ€dchens Leny Goldstein, das 1929 in den Niederlanden geboren wurde und einen Tag vor seinem 13. Geburtstag – also 1942 – im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau zu Tode kam. FĂŒr das Buch, das vieles zugleich ist: „Zeugnis, Exempel und vor allem literarisches Denkmal“ – so Christine Knödler in 1000 und 1 Buch, – verwebt die Autorin gekonnt genau recherchierte Fakten und feinfĂŒhlige Dichtung. Lebendig und wortreich lĂ€sst Rachel van Kooij die Zuhörer an ihrer aufwendigen Recherchearbeit zum Leben von Leny Goldstein – einer Freundin ihrer Mutter aus Kindheitstagen – und somit an der Entstehungsgeschichte dieses beeindruckenden Buches teilhaben. Spannend und berĂŒhrend zugleich nehmen sich ihre detaillierten Schilderungen aus. Eine Geschichte, die Leser und  Zuhörer gleichermaßen betroffen zurĂŒcklĂ€sst!

Das zweite Buch, aus dem Frau van Kooij vor SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern der dritten und vierten Klassen las, trĂ€gt den Titel „Die andere Anna“ und erschien 2014. Es erzĂ€hlt die Geschichte der vierzehnjĂ€hrigen Anna, die mit ihrer „Schwester“ Tamara, die nicht ihre richtige Schwester ist, bei Pflegeeltern aufwĂ€chst. Alles scheint fĂŒr sie stimmig zu sein, bis sie eines Tages beginnt Fragen zu stellen, um mehr ĂŒber ihre tatsĂ€chliche Herkunft und ihre leiblichen Eltern in Erfahrung zu bringen. Anna muss erfahren, dass es auch eine andere Anna gibt. „Langsam beginnt sie, die Puzzleteilchen zusammenzusetzen, bis sich ein immer klareres Bild ergibt: Einer sehr jungen alleinerziehenden Mutter wurde ihr Kind vom Jugendamt abgenommen und obwohl sie lange darum kĂ€mpfte, bekam sie es nicht mehr zurĂŒck“ – heißt es im Klappentext. Ein „einfĂŒhlsames Jugendbuch“ urteilt Barbara Mader im Kurier, „zartfĂŒhlend, aber nie sentimental, souverĂ€n, aber jenseits aller Routine 
 sprachlich außerordentlich“, schreibt Heinz Sichrovsky in der Zeitschrift „News“.

Rachel van Kooij erhielt u.a. den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis sowie den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien fĂŒr ihr Buch „Der KajĂŒtenjunge des Apothekers“; fĂŒr ihr Buch „Beim Kopf des weißen Huhns“ wurde ihr der LESERstimmen-Preis 2017 des Österreichischen BĂŒchereiverbandes zugesprochen.

Die Autorin, eine exzellente Kennerin zeitgenössischer Kinder- und Jugendliteratur, bescherte uns mit ihren AusfĂŒhrungen einen ungemein spannenden Literaturvormittag, der noch lange nachhallen wird.

Folgende Klassen nahmen an den Lesungen teil: 2B, 2C, 2H, 3A, 3B, 3E, 3H, 4B, 4D, 4E, 4F.