BG|BRG Villach St.Martin | In der „Sonnenalm“ ­ bei Käse & HCB
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In der „Sonnenalm“ ­ bei Käse & HCB

In der „Sonnenalm“ ­ bei Käse & HCB

Am 7. März 2016 besuchten ca. 40 SchülerInnen der 6., 7. und 8. Klassen, die das Wahlpflichtfach Life
Science gewählt haben, mit Prof. Gabriele Meßner-­Mitteregger und Prof. Norbert Tschinderle die
Molkerei „Sonnenalm“ in Kl. St. Paul im Kärntner Görtschitztal.
Die Wahl fiel auf diesen Betrieb, da damit das biotechnologische Verfahren der Milchproduktherstellung
in der Praxis gezeigt werden kann. Außerdem nahm dort der jüngste kärntner Umweltskandal seinen
Ausgang, was auch Stoff des Wintersemesters bei Life Science war.
Die kleine Molkerei ist in vieler Hinsicht ein Vorzeigebetrieb in der Region. Genossenschaftlich organisiert
ist sie ein verlässlicher Wirtschaftspartner für die Milchbauern des Görtschitztales. Andererseits bietet sie in
dieser wirtschaftlich schwachen Region qualifizierte und sichere Arbeitsplätze.
Klein aber fein, lautet das Motto. Zwar produziert sie nur einen Bruchteil der Mengen der großen Molkerei
„Kärntermilch“, aber besetzt dafür Nischen wie vollmundigen Bröseltopfen, cremigen Ziegentopfen und
leckere Milch mit höheren Fettgehalt.
Selbstverständlich steht auch Umweltschutz hoch im Kurs, z.B. wird die benötigte Wärme­Energie
zur Gänze über die eigene Hackschnitzelheizung erzeugt.
Kurioserweise wurde ausgerechnet dieser Betrieb hart vom HCB­Skandal getroffen. 2014 wurde der
Luftschadstoff HCB (Hexachlorbenzol) in Bio­Produkten dieser Molkerei nachgewiesen. Als
Emittent wurde das nahe Zementwerk, in dem erlaubterweise hoch­belastete Abfälle der
Industriegesellschaft verbrannt wurden, identifiziert. Die Molkerei musste zeitweise ihren Betrieb
einstellen, behielt aber alle MitarbeiterInnen und arbeitet jetzt wieder mit Milch aus dem nahem Murtal.
Erfreulicherweise steht sie kurz davor, wieder die Milch aus dem Tal zu verwenden, da deren HCB-
Werte nun weit unter den strengsten Grenzwerten liegt.
Die SchülerInnen konnten so direkt von einem Betrieb erfahren, wie nahe wirtschaftlicher Erfolg und
unverschuldeter Einbruch liegen können.
Nach einem sehr informativen Vortrag über die HCB­-Problematik und die Produktionsabläufe gab es
eine Führung durch den Betrieb. Sichtfenster machen es möglich, dass die Produktionsräume, in denen
strenge Hygienebestimmungen herrschen, eingesehen werden können. Zum Abschluss gab es eine
Verkostung verschiedener Produkte von Joghurt, Topfentraum über Milch bis Käse.
In Summe eine sehr inhaltsreiche Exkursion!

Gabriele Meßner­-Mitteregger

 

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